Haarsträubendes von den Hessener Wahlen

Nach­dem der Ver­such des CCC, Wahl­com­pu­ter in der Hes­se­ner Wahl ver­bie­ten zu las­sen schei­ter­te, er­ging der Auf­ruf, die Wah­len zu be­ob­ach­ten. Dabei kam es zu einer gan­zen Reihe haar­sträu­ben­der Vor­fäl­le, wes­halb der CCC nun an­kün­digt, daß Wahl­ein­sprü­che und Nach­wah­len wahr­schein­lich sind.

Das Vor­ha­ben des CCC muß ei­ni­ge volle Hosen pro­vo­ziert haben: So warn­te die Stadt Lan­gen in einem Brief vor "ge­plan­ten Stö­run­gen und An­grif­fen des CCC, die sich als Wahl­be­ob­ach­ter aus­ge­ben" wür­den. Es wur­den eine ganze Reihe Maß­nah­men an­ge­ord­net, wie z.B. ein Han­dy-, Foto- und Film­ver­bot im Wahl­lo­kal, das Un­ter­sa­gen von In­ter­views und Be­fra­gun­gen von Be­su­chern, etc.

Man­che Frei­wil­li­ge be­rich­ten, daß ihnen (wie in Oberts­hau­sen) von vorn­her­ein der Zu­tritt zum Wahl­lo­kal ver­wehrt wurde, es wurde ihnen mit Kla­gen ge­droht - und schlie­ß­lich wur­den die In­ter­es­sen­ten auch noch über meh­re­re Ki­lo­me­ter mit dem Auto ver­folgt - ich frage mich, ob das nicht be­reits den Tat­be­stand der Nö­ti­gung er­füllt.

An­sons­ten ist das pas­siert, was der CCC im Vor­feld be­fürch­tet hatte: Schlecht ge­brief­te Wahl­be­treu­er, keine Über­prü­fung der Check­sum­men, feh­len­de Ver­sie­ge­lun­gen, un­kon­trol­lier­ter Zu­gang zu den Wahl­au­to­ma­ten, etc. Der Gip­fel der Ober­fläch­lich­keit war aber die Tat­sa­che, daß in min­des­tens einer Ge­mein­de die Com­pu­ter über Nacht in den Pri­vat­woh­nun­gen von Par­tei­mit­glie­dern ge­la­gert wur­den - das öff­net der Ma­ni­pu­la­ti­on end­gül­tig Tür und Tor!

Ins­be­son­de­re in An­be­tracht des knap­pen Wahl­aus­gangs kön­nen ei­ni­ge we­ni­ge ma­ni­pu­lier­te Wahl­com­pu­ter das Züng­lein an der Waage sein. Bei solch ha­ne­büch­nenen Zu­stän­den kann ich nur hof­fen, daß der Schwach­sinn mit sol­chen Wahl­com­pu­tern rasch be­en­det wird.