Es war ja vorherzusehen: Die StudiVZ Ltd. ist kein Wohltätigkeitsverein, das Betreiben der Plattform kostet Geld - es muß Sorge getragen werden, daß Geld in die Kassen fließen kann. Und das hat StudiVZ mit einer Änderung der AGBs versucht. Die beiden essenziellen Punkte: Ähnlich wie bei Facebook versucht man, "innovative" Werbekanäle zu öffnen - bei StudiVZ Werbung via SMS und Instant Messenger. Außerdem will man das wahre Kapital von StudiVZ - die Benutzerdaten - schützen: Das Abmelden von der Plattform bedeutet nun nicht mehr, daß die eigenen Daten gelöscht werden; sie sind ab sofort nur nicht mehr öffentlich erreichbar. Das ist der Versuch, eine permanente Speicherung der Daten zu ermöglichen.
Allerdings war StudiVZ (wieder einmal) zu forsch in ihrem Vorgehen: Ob des derben Medienechos rudert man nun wieder zurück und hat die kritischen Passagen entfernt.
Amüsant finde ich die Zitate aus den Anschreiben bei netzpolitik.org, welche den StudiVZ-Nutzern die neuen AGBs schmackhaft machen sollen. Da hat sich ein Werbetexter sicher austoben dürfen! Auch Chris von F!XMBR findet eine Menge sarkastischer Worte zu der Aktion. Nüchtern betrachtet ist aber das einzige, was man StudiVZ vorwerfen kann, die tölpelhafte und ungeschickte Vorgehensweise - als Firma sind sie (nach gängiger juristischer Meinung) sogar gesetzlich angehalten, ihren Betrieb mit Gewinnabsicht zu betreiben. Aber zum einen sind die Änderungen so präsentiert worden, daß das Medienecho einfach schlecht sein mußte. Zum anderen hege ich Zweifel, ob die Änderungen juristisch vertretbar sind; zumindest nach deutschem Recht gilt der Grundsatz der minimalen Datenhaltung, und spätestens eine Speicherung der Profildaten über die Kündigung des Accounts hinaus widerspricht diesem wohl deutlich. Oder hat man hierfür eine andere Lösung gefunden? Die Rechtsform "Limited", mit der sich StudiVZ schmückt, gibt es an sich nur in England...