Promotion „Security- und Privacyaspekte in ubiquitären Umgebungen“

Die Pro­ble­ma­tik, die sich er­gibt, wenn man auf der einen Seite harte Si­cher­heit und Ver­schlüs­se­lung for­dert, man aber auf der an­de­ren Seite einen Schutz der Pri­vat­sphä­re wünscht, fand ich so in­ter­es­sant, daß dar­aus eine Pro­mo­ti­on ent­stan­den ist.

Als Sze­na­rio dien­te die (heute be­reits Rea­li­tät ge­wor­de­ne) Idee, daß je­der­mann Klein(st)com­pu­ter mit sich her­um­trägt, die mit ihrer Um­ge­bung kom­mu­ni­zie­ren. Ziel war es, ge­gen­über Be­ob­ach­tern des Net­zes an­onym zu blei­ben, wo­hin­ge­gen man sich ver­trau­ens­wür­di­gen Kom­mu­ni­ka­ti­ons­part­nern zu er­ken­nen geben und mit ihnen eine ver­schlüs­sel­te Ver­bin­dung un­ter­hal­ten kann, ohne daß ein Lau­scher In­for­ma­tio­nen über die ei­ge­ne Iden­ti­tät ge­win­nen kann.

In Buch­form…

Die Pro­mo­ti­ons­schrift ist beim Dr. Hut-Ver­lag unter der ISBN 978-3899639049 er­schie­nen.

…oder als PDF

Wem elek­tro­ni­sches Pa­pier ge­nügt: Die Dis­ser­ta­ti­on steht unter der Crea­ti­ve-Com­mons-Li­zenz BY-NC-ND und kann hier als PDF her­un­ter­ge­la­den wer­den.

Mein Promotionsszenario – jetzt in London

Mülltonnen tracken Passanten

Renew London XMas

Meine Pro­mo­ti­on ist nun doch schon et­li­che Jahre durch; das Auf­hän­ger­sze­na­rio waren Men­schen, die sich durch eine mehr oder we­ni­ger be­leb­te Fu­ßgän­ger­zo­ne be­weg­ten und Klein(st)com­pu­ter mit sich tru­gen, die per Funk kom­mu­ni­zie­ren konn­ten. Fra­ge­stel­lung war, wie hier An­ony­mi­tät ohne Auf­ga­be von Si­cher­heit ge­währ­leis­tet wer­den kann. Eines der An­griffs­sze­na­ri­en war ein Wer­be­trei­ber, der meh­re­re Sen­so­ren ent­lang der Fu­ßgän­ger­zo­ne auf­ge­stellt hatte, um so Be­we­gungs­pro­fi­le der Pas­san­ten zu er­stel­len. Was da­mals noch reich­lich abs­trakt schien, steht nun exakt so in der Lon­do­ner In­nen­stadt.

Vor fünf Jah­ren wurde eines der Sze­na­ri­en in mei­ner Pro­mo­ti­on, daß Läden und Ein­kaufs­zen­tren die Be­we­gun­gen ihrer Kun­den tra­cken, als "un­wahr­schein­lich" und "sci­ence fic­tion" ab­ge­tan. Apple macht's nun zur Rea­li­tät: Zwei ame­ri­ka­ni­sche Malls tra­cken die Be­we­gun­gen ihrer Kun­den an­hand einer ein­deu­ti­gen ID ihrer Smart­pho­nes (ich ver­mu­te, die MAC-Adres­se).

Als "Da­ten­quel­le für Mar­ke­ting, For­schung und Pla­nung" prä­sen­tiert mo­bil­kom Aus­tria ihren Dienst A1 Traf­fic Data Stream. Ver­spro­chen wer­den die Be­we­gungs­da­ten von 4,7 Mil­lio­nen Kun­den. Ei­ni­ge Be­we­gungs­da­ten, so ver­spricht die Prä­sen­ta­ti­on, sind zu­sätz­lich durch GPS-Po­si­ti­on prä­zi­siert. Selbst­ver­ständ­lich wer­den sämt­li­che Daten voll­stän­dig an­ony­mi­siert - doch wie ein­fach eine Dea­n­ony­mi­sie­rung mög­lich ist, habe ich be­reits in mei­ner Pro­mo­ti­on fest­ge­stellt.

Ich bin der Über­zeu­gung, daß Er­geb­nis­se wis­sen­schaft­li­cher For­schung mög­lichst frei zu­gäng­lich sein soll­ten. Ab­ge­se­hen davon ist das die Chan­ce, daß sich noch der eine oder an­de­re Leser fin­det, der sich für die The­ma­tik in­ter­es­siert :-) Daher stel­le ich meine Dis­ser­ta­ti­on als PDF zum Down­load unter der Crea­ti­ve-Com­mons-Li­zenz BY-NC-ND zur Ver­fü­gung.

Span­nung, Ner­vo­si­tät und letz­te hek­ti­sche Vor­be­rei­tun­gen ma­chen sich breit.

Die Firma Path In­tel­li­gence bie­tet ein Pro­dukt na­mens Foot­Path an, wel­ches de­tail­lier­te Be­we­gungs­pro­fi­le von Kun­den er­stel­len soll. Mit Hilfe spe­zi­el­ler (lokal in­stal­lier­ter) Sen­so­ren soll die ge­naue Po­si­ti­on eines Han­dys (und damit die des Be­sit­zers) durch Tri­an­gu­la­ti­on be­stimmt wer­den; die ein­zel­nen Meß­wer­te sol­len durch die IM­SI-Ken­nung des Han­dys zu Be­we­gunspro­fi­len zu­sam­men­ge­fa­ßt wer­den kön­nen.