Diese Woche durfte ich die zweite Auflage des JavaLand besuchen. Kurz zusammengefaßt: Wieder ein vielseitiges und abwechslungsreiches Vortragsprogramm, großer Zuspruch von (rund 1100) Teilnehmern, Referenten und Ausstellern – man kann wohl guten Gewissens behaupten, daß sich die Veranstaltung etabliert und behauptet. Da ist es natürlich besonders schön, nicht nur als Teilnehmer, sondern auch als Speaker dabei sein zu dürfen.
Mein Vortrag
Mein Vortrag „Hack that Website!“ war der zweite Vortrag zum Thema Security am zweiten Tag. Obwohl es direkt davor im selben Raum ebenfalls einen Security-Talk gab, war der Raum rappelvoll: Stühle gab es für 100 Personen, an den Seiten, dem Mittelgang und der Rückwand saßen und standen jedoch viele weitere Zuhörer, so daß es in Summe wohl etwa 170 Personen waren. Rund ein Drittel war nach dem vorigen Vortrag direkt dageblieben, das Thema scheint doch im allgemeinen Bewußtsein angekommen zu sein.
Ich hoffe, ich konnte viele Zuhörer anregen, mal selbst die Ärmel hochzukrempeln und sich am Abklopfen von (absichtlich anfälligen) Demoanwendungen oder später sogar der Eigenentwicklung zu versuchen. In meinen Folien habe ich für etliche der gezeigten Demos grobe Anleitungen notiert, außerdem gibt es Links auf die verwendeten Anwendungen.
Nighthacking
Offenbar habe ich einen griffigen Vortragstitel erwischt gehabt ;-) Im Vorfeld hatte mich Steven Chin vom Videoblog Nighthacking angefragt, ob er nicht ein Interview mit mit führen könnte. Wir haben dann eine Viertelstunde auf der Nighthacking-Bühne geplaudert, das Ergebnis könnt ihr euch hier ansehen.
Meine Highlights
Es ist der übliche Konferenz-Spagat zwischen Vortrags-Besuch und Unterhalten mit den Teilnehmern. Ich habe es trotzdem geschafft, etliche der Vorträge zu besuchen, hier ein paar Kommentare zu meinen persönlichen Highlights:
Neo4j – eine Graphdatenbank für alle
Eine schöne Übersicht über Umgang und Bedienung von Neo4j und der Querysprache Cypher. Die Demos im hübsch anzusehenden, webbasierten Query Browser haben Lust auf eigene Experimente gemacht.
Distributed Metrics and Logging Aggregation
Zentrales Logging und Metriken sind wichtig, vor allem, wenn man monolitische Architekturen verläßt und/oder eine Anwendung auf mehrere Rechner verteilt wird! Der ELK-Stack (Elasticsearch, Logstash, Kibana) war mir bereits bekannt (ich habe damit ja auch schon selbst experimentiert), auch die Bibliothek Metrics zum Erfassen von Kennzahlen ist ein alter Bekannter, aber ich muß zugeben, daß mir der Release von Log4J2 tatsächlich entgangen ist (ich habe gewohnheitsmäßig immer Logback mit SLF4J genommen). Das sieht ja in der Tat sehr schick aus!
WebSockets – Quo Vadis?
Der Vortrag wurde als Ersatz für einen ausgefallenen Referenten eingeschoben, und mich muß sagen: Zum Glück! Der Vortrag ist mein heimlicher Konferenz-Favorit. Eine unterhaltsame Show über Grundlagen, verschiedene APIs und eine volle Breitseite an „Urschleim aus der API-Entwicklung“ und Animositäten und Inkompatibilitäten bei Browsern, Bibliothekten und JS-Engines. Schrecklich, was da teilweise passiert :-)
Der JIT, das unbekannte Wesen
In der Tat eine Sache, mit der ich mich bis dato nie tiefer auseinander gesetzt habe. Mit JITWatch hat man die Chance, einen Blick unter die Haube zu bekommen. Die ersten Optimierungsschritte – auf JIT compiler inlining achten und sich die Java Intrinsics zu Gemüte führen – werde ich auf alle Fälle im Hinterkopf behalten.