Nachdem bekannt wurde, daß Yahoo die Leute hinter dem Taskmanager „Astrid“ kaufte, mußte ich mich nach einer neuen Möglichkeit umsehen – der Astrid-Quelltext liegt zwar (noch) auf github, aber ohne eine Eingabemöglichkeit am Desktop ist das ganze für mich eher nutzlos. Auf der Suche nach Alternativen bin ich auf Shuffle gestoßen – für Leute mit Basteltrieb gibt es auch hier den Quelltext, Freunde der „getting things done“ werden sich auch sofort zu Hause fühlen, zur Synchronisation hätte ich mir Tracks auf meinem Server installieren müssen, wonach mir irgendwie nicht der Sinn stand. Vor längerer Zeit bin ich schon einmal über todo.txt gestoßen – und ich habe mich entschieden, hiermit einen Anlauf zu wagen.
Die Idee ist für Unix-Freunde schnell eingängig: KISS, keep it simple, stupid. Keine Datenbank, keine riesige Webanwendung, einfach nur eine Textdatei mit etwas Markup.
Zum Listen und Bearbeiten von Einträgen kann man sich des todo.txt-Kommandozeilentools bedienen (ein Shellskript), oder man bearbeitet die Datei direkt mit dem Editor seiner Wahl; für Freunde von vim gibt es ein vim Plugin.
Wer den Gnome-Desktop benutzt, wird sich über diese Gnome-Extension freuen, welche die Todo-Liste in der oberen Statuszeile anzeigt.
Die Synchronisation zwischen mehreren Geräten überläßt todo.txt dem Benutzer. Wer hierfür Dropbox benutzt, wird sich über die todo.txt-Android-App freuen, hiermit bekommt man seine Todo-Liste auch auf sein Android-Gerät zur komfortablen Anzeige und Bearbeitung.
Spätestens bei der Gnome-Integration war ich überzeugt ;-) Zugegebenermaßen fehlen ein paar Dinge: Am schmerzlichsten vermisse ich die Möglichkeit, Deadlines für Todos anzugeben und die Liste danach zu sortieren. Das Fehlen der lustigen Motivationssprüche von Astrid ist zwar schade, aber stellt wenigstens keine funktionale Hürde da. Ich werde sehen, wie gut sich todo.txt im Praxiseinsatz schlägt.