So, habe den Vortrag gut überstanden - und ich denke, es hat dem Publikum gefallen! Sowohl vom Alter als auch vom technischen Kenntnisstand war's eine gute Durchmischung, ich hoffe nur, daß ich die Nichttechniker mit den technischen Abschnitten nicht zu sehr gelangweilt habe. Daß alle bis zum Schluß nach knapp 90 Minuten durchgehalten haben werte ich als gutes Zeichen ;-) Für alle Interessenten habe ich die Folien hier hochgeladen, die zugehörigen LaTeX-Quellen liegen bei Github; der angefertigte Audiomitschnitt wird in Bälde bei der Stadtbücherei online gestellt.
Hier noch die erwähnten Links:
- Calibre, der E-Book-Verwalter und -konvertierer
- Sigil, der E-Book-Editor
- Die Creative-Commons-Initiative
- Lawrence Lessig; sein Buch The Future of Ideas dürfte Grundstein der Creative-Commons-Initiative sein
- Erwähnte Print-on-demand-Dienste: BoD (Books on Demand), Lulu
Allgemein scheint bei dem Thema großes Interesse zu bestehen: Insbesondere rund um DRM entwickelte sich nach dem Vortrag eine lebhafte Diskussion; es hat wirklich Spaß gemacht. Argumente und Ideen, die dabei angesprochen wurden:
- Die Buchindustrie sollte nicht dieselben Fehler wie die Musikindustrie machen, die ja von DRM deutlich abgerückt ist.
- Literatur ist nur teilweise mit Musik zu vergleichen: Gerade Mainstream-Musik ist nur eine begrenzte Zeit von großem Interesse, Romane sind da deutlich langlebiger. Allerdings paßt z.B. bei Fachbüchern im IT-Bereich die Analogie, da man hier immer auf dem neuesten Stand sein will.
- Letzteres könnte der Grund sein, weshalb gerade Verlage wie z.B. O'Reilly sich sehr liberal geben und auf DRM verzichten.
- Daß es auch ohne DRM geht, zeigt beispielsweise der Autor Cory Doctorow, der seine Romane sogar zeitgleich zur Printvariante kostenlos ins Netz stellt.
- Bei einer Umfrage im Publikum hat ein erheblicher Teil schon einmal Bücher aus dem Netz heruntergeladen - verwendet hat sie aber faktisch jeder von ihnen als Pendant zum "Buch anlesen" im Bücherladen; die meisten haben danach eines der Bücher regulär gekauft - oder, falls keines gefallen hatte, die Downloads einfach wieder gelöscht.
- Die Verleger sollten darüber nachdenken, wie sie ein E-Book mit nichtkopierbaren Extras interessanter machen könnten - ähnlich wie diverse extravagant verpackte CDs, aufwendige CD-Booklets, etc.
- Interaktion mit dem Autor über Webseite, Blog, Facebook, etc.
- "Kollaboratives Lesen": Anmerkungen und Randnotizen erstellen und austauschbar machen, Twitter-Interation, etc.
Eventuell werde ich den Vortrag in leicht veränderter Form nochmals in Filialen der Stuttgarter Stadtbibliothek halten - und auch von der Stadtbibliothek Ulm ist wohl eine Anfrage nach den Folien zum Vortrag aufgeschlagen. Vielleicht gibt es sogar eine Neuauflage dort, würde mich freuen :-)