VoIP Wardialing

AkkustikkopplerWer er­in­nert sich noch an den Film War­ga­mes? Darin such­te der Com­pu­ter­fan David nach dem Dia­lin-Zu­gang einer Spie­le­fir­ma - und stol­per­te dabei über eine ge­hei­me Re­gie­rungs­ein­rich­tung.
Das au­to­ma­ti­sche Ab­su­chen und Klas­si­fi­zie­ren von Te­le­fon­an­schlüs­sen - War­di­aling - ist nichts neues; ging es frü­her in ers­ter Linie darum, Dia­lin-Mo­dem-Zu­gän­ge zu fin­den, steht heute ein all­ge­mei­nes Klas­si­fi­zie­ren der An­schlüs­se (Fax, Modem, Stim­me, etc.) im Vor­der­grund: Diese In­for­ma­tio­nen wer­den für Si­cher­heits-Au­dits von Te­le­fon­an­la­gen be­nutzt, sind aber auch für So­ci­al En­gi­nee­ring in­ter­es­sant. Eine neue Soft­ware, die statt einem Modem den Scan mit­tels VoIP durch­führt, ist War­VOX.

War­VOX un­ter­stützt das par­al­le­le Scan­nen über meh­re­re "Lei­tun­gen" (die bei von meh­re­ren Pro­vi­dern stam­men kön­nen) - aber auch mit einer ein­zel­nen VoIP-Ac­count las­sen sich be­reits rund 1000 Num­mern pro Stun­de (unter idea­len Be­din­gun­gen, ver­mu­te ich) ab­su­chen.

Ge­gen­über Mo­dem-War­di­alern be­schleu­nigt VoIP den Ab­lauf deut­lich; auch ein Par­al­le­li­sie­ren ist ein­fa­cher rea­li­sier­bar - da VoIP auch nichts an­de­res als ein x-be­lie­bi­ges Netz­werk­pro­to­koll ist, liegt das Limit hier­für nur bei den Be­schrän­kun­gen des ei­ge­nen VoIP-Pro­vi­ders und der ver­füg­ba­ren Band­brei­te. Zu War­ga­mes-Zei­ten be­nö­tig­te man für War­di­aling noch einen di­cken Geld­beu­tel (oder man be­dien­te sich - wie im Film - Tricks wie Blue­boxing); heute, wo die Fest­netz-Te­le­fon­flat­rate zum de-fac­to-Stan­dard ge­wor­den ist, dürf­te die Hemm­schwel­le für den Ein­satz sol­cher Scan­ner be­deu­tend nied­ri­ger sein... mög­li­cher­wei­se er­lebt so das Thema War­di­aling und Te­le­fon­an­la­gen-Si­cher­heit im Fokus der Öf­fent­lich­keit ein Re­vi­val.

(Bild CC by se­cret­lon­don123)