Zunächst hieß es, daß die Telekom 2005 und 2006 die eigenen Manager überwacht hätte, um so durch Abgleich von Verbindungsdaten eine undichte Stelle zu finden. Dann stellte sich heraus, daß die Schnüffelaktionen bis ins Jahr 2000 zurückreichen. Heute berichten die Medien, daß auch Bankdaten von Journalisten und Aufsichtsräten ausgeforscht, Redaktionsräume mit Kameras ausspioniert und aus den Handy-Verbindungsdaten Bewegungsprofile erstellt wurden.
Der Brüller ist aber, daß nun Wolfgang "Mr. Vorratsdatenspeicherung" Schäuble den Telekom-Vorstand nach Berlin zitiert - um "die Bedeutung des Datenschutzes in Unternehmen zu stärken". Ich male mir gerade bildlich aus, wie das Gespräch aussehen könnte (Vorsicht, Satire voraus):
René: "Du, Wolle, wir stecken da gerade in der Klemme... die Presse rückt uns auf die Pelle, unsere Stühe wackeln - Du machst doch mit der Vorratsdatenspeicherung genau das selbe, was wir gemacht haben - wie kannst Du da noch so sicher im Sattel sitzen?"
Wolle: "Tja, alles eine Frage der Übung. Ausreichend pressewirksame Ablenkungsmanöver starten. Außerdem ist das alles halb so schlimm, die deutsche Rechtssprechung orientiert sich ja immer häufiger an den Vorbildern in den USA, und da haben die Spitzel von der HP-Sache auch nichts zu befürchten gehabt."
René: "Könntest Du uns da trotzdem unterstützen? Ich denke da an einen kleinen Beratervertrag..."
Wolle: "Ach was, bei der Nutzung von Verbindungsdaten können wir von euch noch was lernen! Schon seit acht Jahren... ich wußte ja schon immer, daß die Telekom ein modernes Unternehmen mit technologischem Weitblick ist! René, was hältst Du davon: Könnte ich stattdessen nicht eine Kopie von eurer "Hagelsturm"-Software haben? Unsere Experten sind noch auf Jahre hinaus mit dem Erstellen des Bundestrojaners beschäftigt, und so eine Auswertungssoftware für die Daten der Vorratsdatenspeicherung könnten wir gut gebrauchen. Und ohne Beratervertrag gibt's auch keine Einträge bei Abgeordnetenwatch wegen Nebeneinkünften und so..."
;-)