Amerikanische Studentin redet Ashcroft an die Wand

Ok, leicht off-to­pic, aber diese Ge­schich­te muß ich ein­fach los­wer­den: John Ash­croft, Ex-Jus­tiz­mi­nis­ter der USA hielt an einem US-Col­le­ge eine An­spra­che über Ame­ri­ka, Ter­ror, Si­cher­heit und Frei­heit (was sonst). Im An­schluß daran konn­ten ihm Fra­gen ge­stellt wer­den; gro­ßes Thema waren na­tür­lich die Vor­wür­fe be­züg­lich Fol­ter durch die CIA (die sich spä­tes­tens durch den von Ash­croft ma­ß­geb­lich mit­be­stimm­ten "Pa­tri­ot Act" dazu le­gi­ti­miert füh­len), ins­be­son­de­re das so­ge­nann­te Wa­ter­boar­ding. Wer noch keine ge­naue Vor­stel­lung davon hat, worum es sich dabei han­delt, soll­te sich un­be­dingt den Spot "The Stuff of Life" von Am­nes­ty In­ter­na­tio­nal an­se­hen; der US-Kon­greß woll­te dies üb­ri­gens ex­pli­zit per Ge­setz ver­bie­ten, je­doch kipp­te Ge­or­ge W. Bush die­ses Ge­setz mit sei­nem Veto.

In die­ser Fra­ge­run­de kam diese Stu­den­tin zu Wort, die (un­ter­bro­chen von meh­re­ren Ein­wür­fen von Ash­croft) diese Frage stell­te (ich fasse die Frage zu­sam­men, in vol­ler Länge und mit den Un­ter­bre­chun­gen Ash­crofts kann man sie auf der Web­sei­te der Stu­den­tin nach­le­sen):

Viele Ja­pa­ner wur­den (nach dem 2. Welt­krieg) wegen Kriegs­ver­bre­chen und Ver­bre­chen gegen die Mensch­lich­keit, ein­schlie­ß­lich der Fol­ter, an­ge­klagt. Unter den Fol­ter­tech­ni­ken be­fand sich auch die "Was­ser­be­hand­lung" (water tre­at­ment), wel­che heut­zu­ta­ge "Wa­ter­boar­ding" ge­nannt wird. Yukio Asano wurde von den Al­li­ier­ten zu 15 Jahre Zwangs­ar­beit ver­ur­teilt, weil er mit­tels Wa­ter­boar­ding In­for­ma­tio­nen von ame­ri­ka­ni­schen Trup­pen ge­win­nen woll­te. Da Yukio Asano In­for­ma­tio­nen zum Schutz sei­nes Lan­des er­lan­gen woll­te - was genau das ist, was sie, Mr. Ash­croft, als ak­zep­ta­bles Ver­hal­ten für die Ame­ri­ka­ner be­zeich­nen - glau­ben sie, daß seine Be­stra­fung un­ge­recht war?

Es fol­gen meh­re­re Aus­flüch­te von Ash­croft, in denen er be­haup­tet, es sei ein Ver­gleich von Äp­feln mit Bir­nen. Die Stu­den­tin hakt noch­mals nach:

Mr. Ash­croft, glau­ben sie, daß die Stra­fe un­ge­recht war? Be­ant­wor­ten sie die Frage!

Nach einer Pause ant­wor­tet Ash­croft:

Das ist keine faire Frage; es gibt kei­nen Ver­gleich. Nächs­te Frage.