BKA ermittelt gegen eigene Webseitenbesucher

Das BKA er­mit­telt gegen Be­su­cher der ei­ge­nen Web­sei­te - so be­rich­tet Focus von einem Fall, bei dem je­mand Be­such von zwei Po­li­zei­be­am­ten bekam: "Sie er­klär­ten mir, ich sei auf­fäl­lig oft auf den Sei­ten der Po­li­zei ge­surft".
Das er­in­nert an den Vor­fall der GVU, die auf einem "Ho­ney­pot" Lock­vo­gel-Fil­me anbot und an­schlie­ßend die Down­loa­der ver­klag­te - nur mit dem Un­ter­schied, daß auf den BKA-Sei­ten kein il­le­ga­les Ma­te­ri­al an­ge­prie­sen wurde.

Wie weit ist es in die­sem Land ge­kom­men? De­nun­zia­ti­on per Log­fi­le. Surfe zu häu­fig auf be­stimm­ten öf­fent­li­chen Sei­ten, und Du bist ver­däch­tig. Und das ohne den glo­ba­len Ab­gleich via Vor­rats­da­ten­spei­che­rung, nur durch Aus­wer­tung eines ein­zel­nen Ser­ver­logs - ich will mir gar nicht aus­ma­len, was uns die Vor­rats­da­ten­spei­che­rung be­sche­ren wird.
Pas­sen­der­wei­se hat nun das Lan­des­ge­richt Ber­lin (zwar in einem an­de­ren Fall, aber das Ti­ming ist wirk­lich gut) die Spei­che­rung von IP-Adres­sen in Log­files in einer Klage gegen das Bun­des­jus­tiz­mi­nis­te­ri­um kom­plett un­ter­sagt. Das ist zwar ein star­kes Si­gnal (und aus dem Bauch her­aus würde ich sagen, daß die Rich­ter damit auch wie­der etwas über das Ziel hin­aus­schie­ßen), aber mit In­kraft­tre­ten der Vor­rats­da­ten­spei­che­rung im nächs­ten Jahr könn­te es schon wie­der ob­so­let sein...
Pas­send dazu hat der AK Vor­rats­da­ten­spei­che­rung die In­itia­ti­ve Wir spei­chern nicht! ins Leben ge­ru­fen, um schlan­ke und pri­va­cy-feund­li­che Web­ap­pli­ka­tio­nen zu för­dern.