Aktuelle Botnetze

Nach­dem zeit­wei­se rie­si­ge Bot­net­ze mit über einer Mil­li­on Rech­nern ge­sich­tet wur­den, be­ob­ach­ten Ana­lys­ten mo­men­tan neue Trends: Die Jum­bo-Net­ze schei­nen auf dem Rück­marsch, dafür sind klei­ne­re Bot­net­ze im Trend. Die Vor­tei­le lie­gen auf der Hand: Große Netze er­zeu­gen einen Kom­mu­ni­ka­ti­ons­fla­schen­hals - noch immer ge­schieht die Kon­trol­le der Bots häu­fig über Chat­ka­nä­le, und die hohe Teil­neh­mer­zahl in einem ein­zel­nen Cha­t­raum sorgt für Netz­last und ist oben­drein auf­fäl­lig. Dazu kommt noch, daß ein ein­zel­ner Cha­t­raum für den Bot­netz-Be­trei­ber einen "sin­gle point of failu­re" dar­stellt: Wird die­ser Kon­troll­ka­nal aus­ge­schal­tet, ver­liert er sein kom­plet­tes Netz. Meh­re­re klei­ne Netze sind un­auf­fäl­li­ger, und die Ge­fahr eines To­tal­ver­lusts ist ge­rin­ger.
Auch der Ein­satz­zweck von Bot­net­zen wan­delt sich: Frü­her wur­den Bot­net­ze (neben dem "Schwanz­ver­gleich") fast aus­schlie­ß­lich zum Ver­tei­len von Spam oder zum Durch­füh­ren von DDoS-An­grif­fen ge­nutzt. In­zwi­schen kom­men wei­te­re Ein­satz­fel­der wie aus­ge­feil­te­re Me­tho­den für Phis­hing, das ver­teil­te Kna­cken von Paß­wör­tern, Klick­be­trug (alle Bots kli­cken ein paar Mal auf einen Af­fi­lia­te-Link der ei­ge­nen Web­sei­te - oder auf Goog­le-Wer­bung, um die Kon­kur­renz zu schä­di­gen) oder dem Be­ein­flus­sen von On­line-Ab­stim­mun­gen (in­ter­es­sant, wenn man ir­gend­wo Geld auf be­stimm­te Er­geb­nis­se wet­ten kann) hinzu.
Man darf ge­spannt sein, was da noch kommt...