Ende 2005 weltweit vorgestellt, gibt es nun das iKids GPS-Handy bei Tchibo zu kaufen. Zu den besonderen Features zählen ein Notrufknopf, der den Eltern auch automatisch den Aufenthaltsort übermittelt - aber auch die Positionsermittlung durch die Eltern und die automatische Benachrichtigung, wenn das Kind eine definierte "safety zone" verläßt.
Das iKids-Handy ist nicht das erste Kinderhandy - und auch nicht das einzige mit GPS-Funktion, wie man dieser Übersicht entnehmen kann. Allerdings hege ich Zweifel am Sicherheitsgewinn: Kinder werden rasch spitzkriegen, wie ihnen ihre Eltern auf die Schliche kommen, wenn sie vorgeben, woanders zu sein. So wie die Kids heute den möglicherweise lästigen Anruf der Eltern "wegdrücken", werden sie einfach das Handy irgendwo liegenlassen (angeblich funktioniert die Lokalisierung auch im ausgeschalteten Zustand). Was das für das Vertrauen bedeutet, wage ich nicht zu erörtern.
Gegen gewalttätige Angriffe auf Kinder wird der Nutzen auch eher gering sein: Das Handy ist optisch sehr auffällig, und spätestens beim Griff zum Notruf-Knopf weiß ein Krimineller, welches technische Gerät er als erstes entsorgen muß.
Bleiben noch selbstverschuldete Unfälle oder Kids, die sich verlaufen haben: Sind diese Vorfälle in jüngster Zeit so dramatisch gestiegen? Die letzten Generationen haben das gemeistert, ohne daß große Verlustraten in der Presse zu lesen gewesen wären.
Auf dem Gegenkonto findet man (neben den Kosten) den zentralen Dienst, über den die Lokalisierung erfolgt: Da die Geopositionsdaten noch aufbereitet werden (Straßenname, Kartenausschnitt), läuft dies über einen zentralen Dienst. Solange dieser vertrauenswürdig ist, ist die Welt in Ordnung - aber wehe, falls ein Krimineller hierauf Zugriff erlangt...
Aber vermutlich sind das für Eltern von heute alles keine Argumente - in Zeiten, in denen die Kids sogar in behüteten Gegenden den Schulweg von rund 500m nicht zu Fuß zurücklegen dürfen, sondern von den Eltern per Auto gebracht und geholt werden müssen... <sarcasm>also los, geht und kauft die elektronische Fußfessel... und gewöhnt euch gleich daran, denn sollte diese Satire einmal Wirklichkeit werden, bekommt ihr möglicherweise auch eine.</sarcasm>