RFID is a technical blunder, echauffiert sich Ronan Clinton, Leiter einer Firma, die RFID-Produkte vertreibt. RFID sei ein Hype-Thema - viele Firmen hätten den "RFID-Hammer" in die Hand genommen, und nun sähe für diese alles wie ein Nagel aus. Es würde versucht, RFID an Stellen einzuführen, an denen die Technik sinnlos (oder zumindest nicht besser als die bestehende Technik) ist - und es sei nur noch eine Frage der Zeit, bis die Leute wieder anfangen würden, bezüglich dieses Modethemas rationell zu denken, was dann wohl das Ende der "RFID-Blase" wäre.
Ganz anders sieht das natürlich die RFID-Lobby. Allerdings hört man von ihrer Seite keine sachlichen Argumente, sondern nur (mehr oder minder polemische) Prosa. Immerhin liest man am Ende des Artikels die Einsicht, daß RFID möglicherweise Barcodes nicht überall ersetzen könne.
Der Aussage von R. Clinton, daß RFID in der Lieferkette potentiell eines der größten technischen Fehlschäge sein könnte, kann ich mich zumindest aus der Privacy-Sicht anschließen: Dieser Aspekt wurde von Anfang an vernachlässigt, und anstatt auf entsprechende Initiativen mit einer Nachbesserung des Standards zu reagieren, werden die Bedenken schlicht und ergreifend von der Hand gewiesen. In Forschungsstätten und Universitäten wurden viele Vorschläge entwickelt, wie die einfache RFID-Funktionalität, wie sie in der Lieferkette verwendet werden soll, in Bezug auf die Privatsphäre des Endkunden verbessert werden kann - doch von der RFID-Lobby und den Standardisierungsgremien habe ich darauf noch keine Reaktion gesehen.
Diesbezüglich ist RFID tatsächlich ein Debakel - ob wir damit dennoch leben werden (müssen), muß sich noch zeigen.