Vortrag von Bruce Schneier über Anti-Terror-Maßnahmen

Bruce Schnei­er hielt vor kur­zem einen Vor­trag mit dem Titel "Coun­ter­ter­ro­rism in Ame­ri­ca: Se­cu­ri­ty Thea­ter Against Mo­vie-Plot Thre­ats". In sei­nem Blog ist ein Vi­deo­mit­schnitt ver­linkt. Wer den Film nicht kom­plett sehen will - das hier sind die Kern­aus­sa­gen, die ich mit­ge­nom­men habe.

  • Ge­fühl­te Si­cher­heit und tat­säch­li­che Si­cher­heit haben oft nur wenig mit­ein­an­der zu tun.
  • "Se­cu­ri­ty thea­ter" oft Vor­wand für ge­schäft­li­che In­ter­es­sen. Schö­nes Bei­spiel (mir un­be­kannt ge­we­sen): Die Aus­weis­kon­trol­le beim Flug­zeug-Che­ckin (also nicht am Zoll) wurde ein­ge­führt, um den Wei­ter­ver­kauf von Flug­zeug­ti­ckets zu un­ter­bin­den.
  • "The real de­ba­te is not se­cu­ri­ty ver­sus pri­va­cy -- it's li­ber­ty ver­sus con­trol"
  • Auf­he­ben von Pri­vat­sphä­re bringt nur in we­ni­gen Fäl­len tat­säch­li­che Si­cher­heit - Iden­ti­tät und Ab­sicht haben nur sel­ten etwas mit­ein­an­der zu tun.
  • Ter­ro­ris­ti­sche An­schlä­ge sind sel­ten.
  • Es ist sinn­los, auf­wän­di­ge Schutz­maß­nah­men gegen "Movie Plots" zu tref­fen. Ge­ne­ri­sche Kon­zep­te funk­tio­nie­ren bes­ser.
  • Je un­ter­schied­li­cher der "Power Level" zwi­schen zwei In­stan­zen (ins­be­son­de­re Bür­ger und Staat), desto grö­ßer das Ver­lan­gen nach Pri­va­cy. Im Um­kehr­schluß: Der Staat kann durch Auf­ga­be von Ge­heim­hal­tung sich dem Ni­veau der Bür­ger an­nä­hern; um­ge­kehrt ver­grö­ßert sich die Kluft.

Vor allem der letz­te Punkt ist in­ter­es­sant - viele Stim­men be­dau­ern bei­spiels­wei­se den Wan­del der bri­ti­schen Po­li­zei zum an­ony­men Ap­pa­rat hin - weg vom "Bobby um die Ecke", der sein Re­vier und seine Nach­barn kann­te (und um­ge­kehrt die Be­woh­ner zu "ihrem" Bobby ein ge­wis­ses Ver­trau­en hat­ten). Der letz­te Punkt be­schreibt genau die Nach­tei­le die­ser Ent­wick­lung bzw. die Vor­tei­le des alten Sys­tems.