Angabe der Telefonnummer Pflicht - was tun?

Da­ten­sam­meln ist in. Egal, ob im Web oder bei ir­gend­wel­chen For­mu­la­ren: Jeder fragt nach Name, Adres­se, E-Mail, Te­le­fon. Dabei ge­hört das Te­le­fon zu den be­son­ders sen­si­blen In­for­ma­tio­nen: Post kann ich weg­wer­fen, für E-Mail gibt's Spam­fil­ter (oder Weg­werf-Adres­sen) - das Te­le­fon hin­ge­gen will man nur un­gern ab­stel­len, aber wehe, es klin­gelt plötz­lich mit­ten in der Nacht... In jüngs­ter Zeit sind mir zwei Diens­te über den Weg ge­lau­fen, die da Ab­hil­fe schaf­fen kön­nen: Ein­mal­num­mer und der Dienst Frank geht ran.

Bei der Ein­mal­num­mer ge­ne­riert man eine tem­po­rä­re Te­le­fon­num­mer, die dann auf die ei­ge­ne Ruf­num­mer wei­ter­ge­lei­tet wird. Der Gül­tig­keits­zeit­raum kann zwi­schen einer Stun­de und einem Monat be­tra­gen; der Dienst wird letzt­lich von den An­ru­fern fi­nan­ziert (der Anruf der Num­mer kos­tet 14 Ct/Min).
Vor­teil ist, daß man tat­säch­lich eine Zeit lang er­reich­bar ist - prima also für Stel­len­an­zei­gen oder ähn­li­ches. Von der Pri­va­cy-Sei­te her ist zu be­den­ken, daß es tech­nisch mög­lich (wenn auch ge­setz­lich ver­bo­ten) ist, daß der Diens­te­an­bie­ter den Anruf mit­hört - im­mer­hin agiert er als "man in the midd­le". Ein Blick in die AGBs läßt je­doch Zwei­fel am Schutz der Pri­vat­sphä­re bei der Nut­zung des Diens­tes auf­kom­men: Dort fin­det man die­sen Hin­weis:

8. Da­ten­schutz
(...)
3. Der Nut­zer er­klärt sein Ein­ver­ständ­nis zur Ver­wen­dung der Daten auch für an­de­re Diens­te, sowie zur Wei­ter­ga­be der Daten für ge­schäft­li­che Zwe­cke, so­weit dies nicht gegen zwin­gen­de ge­setz­li­che Vor­schrif­ten ver­stö­ßt und zur Er­fül­lung der ver­trag­li­chen Pflich­ten er­for­der­lich ist. (...)

Beim "Schutz vor Te­le­fon­s­pam" (so wirbt die Start­sei­te) treibt man also wo­mög­lich den Teu­fel mit dem Beel­ze­bub aus...

An­ders sieht es bei Frank geht ran aus: Frank ist der au­to­ma­ti­sche An­ruf­abwimm­ler. Wer diese harm­los aus­se­hen­de Han­dy­num­mer wählt, dem stellt sich der freund­li­che Frank vor, der dem An­ru­fer höf­lich, aber be­stimmt mit­teilt, daß der­je­ni­ge, von dem man die Num­mer be­kom­men hat, keine An­ru­fe er­hal­ten möch­te.
Den Vor­teil der In­ter­ak­ti­on wie bei der Ein­mal­num­mer hat man na­tür­lich nicht, dafür ist keine An­mel­dung oder ähn­li­ches er­for­der­lich; auch eine Ver­knüp­fung von An­ru­fer und ge­wünsch­tem An­ruf­ziel ist nicht mög­lich. Ideal also für Pflicht­fel­der auf Web­for­mu­la­ren sowie für Leute, die auf der Her­aus­ga­be einer Te­le­fon­num­mer be­ste­hen.