Heiligt der Zweck die Mittel?

Spie­gel On­line be­rich­tet über einen spek­ta­ku­lä­ren Schlag gegen Kin­der­por­no­gra­phie im In­ter­net (Up­date: Auch bei Heise und der Ta­ges­schau fin­det man nun Be­rich­te). Die Hin­ter­män­ner (ver­mut­lich eines Down­load-Diens­tes) waren nicht greif­bar, doch woll­te man we­nigs­tens den Kun­den ans Leder: Man wußte, daß ein be­stimm­ter Be­trag per Kre­dit­kar­te auf ein be­stimm­tes Konto im Aus­land über­tra­gen wurde. Um nun die Kun­den zu fin­den, wur­den sämt­li­che Kre­dit­kar­ten Deutsch­lands - über 22 Mil­lio­nen Stück - (Up­date: laut Heise ist das die Zahl von 2005 - ver­mut­lich ist die Zahl von heute höher) gegen die­ses Such­kri­te­ri­um ab­ge­gli­chen.

Spie­gel schreibt: Sämt­li­che um Aus­kunft er­such­ten Un­ter­neh­men der Kre­dit­kar­ten­wirt­schaft ko­ope­rier­ten of­fen­bar mit den Er­mitt­lern und gaben die Daten ihrer ver­däch­ti­gen Kun­den preis.
Ja, KiPo ge­hört wohl zu den ver­ach­tens­wer­tes­ten Din­gen auf die­sem Pla­ne­ten... und den­noch fragt man sich bei sol­chen Ak­tio­nen, ob der Zweck die Mit­tel hei­ligt. Eine Ab­fra­ge gegen rund 25% der Bun­des­be­völ­ke­rung ist wohl ohne Über­trei­bung als mas­si­ver Ein­griff in die Pri­vat­sphä­re zu be­zeich­nen - und das, um die "klei­nen Fi­sche" zu er­wi­schen, wäh­rend die Hin­ter­män­ner wohl mal wie­der da­von­kom­men.