Bitte an die Suchmaschinenanbieter: “Zeit, die Delete-Taste zu drücken”

Das ist der Tenor die­ses Ar­ti­kels bei Businessweek.​com. Um ihre Diens­te zu ver­bes­sern un d zu ver­fei­nern (je­den­falls das of­fi­zi­el­le Ar­gu­ment), tra­cken und spei­chern die gro­ßen Such­ma­schi­nen-An­bie­ter die An­fra­gen ihrer Nut­zer - über einen un­be­kann­ten Zeit­raum hin­weg.
Der un­längst be­kannt ge­wor­de­ne Fall, bei dem AOL ver­se­hent­lich die Log­da­ten eines Zeit­raums von 1-3 Mo­na­ten von 650.000 Be­nut­zern ver­öf­fent­lich­te, hat die Pro­ble­ma­tik etwas wei­ter ins Licht der Öf­fent­lich­keit ge­rückt. Ko­rel­lier­ba­re Such­an­fra­gen sind keine Da­ten-Müll­hal­de, son­dern Da­ten­spu­ren für die Hob­bies, Ge­wohn­hei­ten und Wün­sche der Be­nut­zer - und eine Gold­gru­be für Da­tami­ner.
Un­frei­wil­li­ge Frei­ga­be der Daten kann durch ver­schie­de­ne Um­stän­de er­fol­gen: Wie bei AOL durch Fehl­be­die­nung, durch An­grif­fe auf die Rech­ner (wobei die An­bie­ter na­tür­lich be­haup­ten, daß dies "next to im­pos­si­ble" sei) - und durch Be­gehr­lich­kei­ten von Er­mitt­lungs­be­hör­den und Re­gie­run­gen. Letz­te­re ma­chen sich im Zwei­fels­fall ihre Le­gi­ti­ma­ti­on sel­ber (siehe Dis­kus­si­on um die Au­to­bahn-Maut­da­ten), au­ßer­dem gibt es bei welt­weit agie­ren­den Fir­men eine sehr große Ziel­grup­pe...
All dies sind Ar­gu­men­te, sol­che Pro­to­kol­le nur so kurz wie mög­lich auf­zu­he­ben. An­sons­ten sind sie eine Pri­va­cy-Zeit­bom­be, die ir­gend­wann für ein sehr böses Er­wa­chen sor­gen wird.