AOL speichert (zur Verbesserung der Suchtechnologie) die Suchanfragen aller User für einen Monat. Einige werden (für ein spezielles Forschungsprogramm) drei Monate gespeichert. Zu Forschungszwecken hatte AOL einige (laut NY Times-Artikel: von 657000 Nutzern) dieser drei-Monats-Daten zugänglich gemacht; um die Privatsphäre der Kunden zu schützen, wurde ihnen ein Pseudonym zugeordnet.
Ein höchst unzureichender Ansatz, wie dieser Artikel der New York Times zeigt: Eine Benutzerin konnte allein anhand ihrer Suchanfragen eindeutig identifiziert werden.
“My goodness, it’s my whole personal life,” she said. “I had no idea somebody was looking over my shoulder.”
Besonders schlimm: Die Datenspur führte zwar zu ihr, doch wäre es falsch, alle Eigenschaften, die die Suchanfragen vermuten ließen, ihr zuzuordnen: So suchte sie zwar nach den Auswirkungen von Nikotin auf den menschlichen Körper - jedoch raucht sie nicht selber, sondern will lediglich einer Bekannten den Ausstieg erleichtern.
Solche Fälle dürften nur die Spitze des Eisbergs sein, was mit den unglaublichen Datenmengen passieren kann, die Google, AOL & Co. anhäufen.
Die Betroffene hat übrigens - trotz der aufrichtigen Entschuldigung von AOL - ihren AOL-Vertrag gekündigt.
THX-1138… äh… AOL Search User 4417749