England: Gesetz zur Herausgabe von Schlüsselmaterial

Wie ZDNet UK ges­tern be­rich­tet, drängt man in Eng­land mo­men­tan auf die Um­set­zung einer Ge­set­zes­vor­la­ge (RIPA) aus dem Jahr 2000. Nach die­sem Ge­setz kön­nen Straf­ver­fol­gungs­be­hör­den die Her­aus­ga­be von Schlüs­seln und Paß­wör­tern unter An­dro­hung einer bis zu zwei­jäh­ri­gen Ge­fäng­nis­stra­fe er­zwin­gen.

Si­cher­lich mit ein Grund für den Zeit­punkt ist das Er­schei­nen von Win­dows Vista, das ja mit Bit­De­fen­der eine Fest­plat­ten­ver­schlüs­se­lung ent­hal­ten soll; of­fen­sicht­lich be­fürch­tet man einen ver­brei­te­ten Ein­satz und will recht­zei­tig zum Er­schei­nungs­ter­min dafür ge­wapp­net sein.
Pro­ble­ma­tisch ist selbst­ver­ständ­lich die rich­ter­li­che Um­set­zung in der Pra­xis; da ver­schlüs­sel­te Daten (im Ide­al­fall) von rein zu­fäl­li­gen Wer­ten nicht zu un­ter­schei­den sind, gibt es kei­nen "har­ten" Be­weis für das Vor­han­den­sein chif­frier­ter In­for­ma­ti­on - sel­bi­ges gilt für die Aus­sa­ge eines Be­schul­dig­ten, er habe das Kenn­wort ver­ges­sen. Letzt­lich ist also die Frage, ob je­mand auf Grund­la­ge eines sol­chen Ge­set­zes in Haft gerät, ein­zig und al­lein von In­di­zi­en und dem per­sön­li­chen Ein­druck eines Rich­ters ab­hän­gig.