“Privacy and transparency are the diseases”

Pri­vat­heit und Trans­pa­renz sind die Krank­hei­ten, an denen eine De­mo­kra­tie mit ak­ti­ver, in­no­va­ti­ver und agi­ler Re­gie­rung stirbt.
Das meint je­den­falls Wil­liam Stuntz in sei­nem Essay Against Pri­va­cy and Trans­pa­ren­cy (kos­ten­lo­se Re­gis­trie­rung er­for­der­lich). Glück­li­cher­wei­se gibt es auch Leute mit an­de­rer Mei­nung, wie Da­ni­el So­l­ove in sei­nem le­sens­wer­ten Blog-Ar­ti­kel dar­stellt (ent­hält die Kern­aus­sa­gen von Stuntz' Auf­satz als Zitat). Trotz­dem: Ich weiß nicht, ob ich schrei­en, la­chen oder wei­nen soll...

Wil­liam Stuntz ver­tritt die These, daß Trans­pa­renz und Pri­vat­heit in einem Zeit­al­ter des Ter­rors nicht nur un­er­schwing­li­che Lu­xus­gü­ter, son­dern sogar per­ver­se Ideen sind. Sei­ner Mei­nung nach zwin­gen die Re­ge­lun­gen, die die Pri­vat­heit er­hal­ten und für Trans­pa­renz im Re­gie­rungs­ap­pa­rat sor­gen, einen Staat dazu, auf noch schlim­me­re Mit­tel zu­rück­zu­grei­fen: Wenn eine Bun­des­be­hör­de keine Te­le­fo­ne ab­hö­ren darf, dann muß eben ein SEK an­rü­cken und die Leute zur Be­fra­gung mit­neh­men. Im Kampf gegen den Ter­ror braucht man eben jede In­for­ma­ti­on, und nach Stuntz' Ar­gu­men­ta­ti­on muß einem Staat auch jedes Mit­tel recht sein, an diese zu ge­lan­gen.
Wei­ter­hin be­schreibt er, daß das Ein­drin­gen in die Pri­vat­sphä­re einer Per­son durch bei­spiels­wei­se Über­wa­chung durch die NSA ei­gent­lich kein Pro­blem dar­stellt; es würde erst zum Pro­blem, wenn an­schlie­ßend der Fall pu­blik würde (des­halb ist ja auch Trans­pa­renz ein wei­te­res Übel). Man muß schon einen un­er­schüt­ter­li­chen Glau­ben an die In­te­gri­tät des ei­ge­nen Staa­tes haben, wenn man sich sol­ches Vor­ge­hen her­bei­sehnt...