Rant: “Google Earth gefährdet WM-Sicherheit”

In einem ak­tu­el­len Ar­ti­kel be­rich­tet Heise On­line über die Aus­sa­ge des Si­cher­heits­ex­per­ten Klaus Die­ter Matsch­ke, daß die hohe Prä­zi­si­on der Ko­or­di­na­ten­an­ga­ben in Goog­le Earth ein Si­cher­heits­ri­si­ko für die Fuß­ball-WM dar­stel­len.

Kurz­stre­cken­ra­ke­ten hät­ten eine Ge­nau­ig­keit von we­ni­ger als 50 Me­tern, wes­halb die Ko­or­di­na­ten aus­rei­chen wür­den, um ge­zielt eine Fuß­ball­tri­bü­ne zu tref­fen. Oben­drein seien selbst in öf­fent­li­chen Re­gis­tern keine der­art prä­zi­sen An­ga­ben zu be­kom­men.
Goog­le Earth des­halb als Si­cher­heits­ri­si­ko zu be­zeich­nen, ist je­doch (milde ge­sagt) als Farce zu be­zeich­nen. Das ei­gent­li­che Pro­blem ist doch, daß es of­fen­sicht­lich als mög­lich er­ach­tet wird, daß ent­spre­chend mo­ti­vier­te Ter­ro­ris­ten in Be­sitz sol­cher Ra­ke­ten sein könn­ten. Wenn dem so ist, dann wurde doch an an­de­ren Stel­len schon vor Jahr­zehn­ten ge­schlampt!
Wenn ich die ex­ak­ten Geo­ko­or­di­na­ten eines Fuß­ball­sta­di­ums haben möch­te, be­su­che ich ein­fach ein Fuß­ball­spiel dort - und nehme einen GPS-Emp­fän­ger mit. Je­mand, der einen sol­chen An­schlag tat­säch­lich plant, ist si­cher­lich auch ge­willt, auch die­sen Auf­wand zu be­trei­ben - im Ver­gleich zur Be­schaf­fung und Po­si­tio­nie­rung ent­spre­chen­der Waf­fen ist dies näm­lich zum einen völ­lig legal, ri­si­ko­frei und si­cher­lich am we­nigs­ten auf­wen­dig.

Der 9/11-Ef­fekt steckt wirk­lich tief, wenn sich sol­che Si­cher­heits­ex­per­ten zu sol­chen Pan­ki­kma­che-Aus­sa­gen hin­rei­ßen las­sen. Um es ana­log zu die­sem Spiel aus­zu­drü­cken: "Bingo, Sir!"