Zukunftsvision: Datenfusion und personalisierte Nachrichten

Der Flash-Film Epic 2015 zeich­net eine kühle, aber nicht un­plau­si­ble Zu­kunfts­vi­si­on: Was wäre, wenn Nach­rich­ten nicht mehr von Jour­na­lis­ten er­stellt, son­dern durch ma­schi­nel­le Ana­ly­se von Blogs und an­de­ren per­sön­li­chen Kom­men­ta­ren au­to­ma­tisch er­stellt wer­den - und das auch noch per­sön­lich zu­ge­schnit­ten auf die Vor­lie­ben des Be­nut­zers?

An­fangs habe ich über das Logo "Goo­gle­zon" noch grin­sen müs­sen, aber der hu­mo­ris­ti­sche Bis­sen blieb mir recht bald im Hals ste­cken: Jeder blie­be in sei­ner ei­ge­nen "In­for­ma­ti­ons­bla­se" ge­fan­gen; man be­kä­me nicht nur das zu hören, was einen in­ter­es­siert - son­dern nur noch das, was man auch hören will. Wahr­heits­ge­halt wäre ir­re­le­vant.

"In­for­ma­ti­ons"-Quel­len gibt es zu­hauf: Blog­gen ist "hip" und spä­tes­tens seit den An­schlä­gen in der Lon­do­ner Un­der­ground zum Pres­se­me­di­um des klei­nen Man­nes avan­ciert.

Die Ma­ni­pu­la­ti­ons­mög­lich­kei­ten, die eine sol­che au­to­ma­ti­sche Zei­tung bie­tet, kann man sich leicht vor­stel­len - wenn man sich über­legt, wie schon heute Google­spamming das Ran­king bei Goog­le be­ein­flu­ßt...
Woll­te man eine Un­wahr­heit "in die Zei­tung brin­gen", würde es ge­nü­gen, sie auf aus­rei­chend vie­len Blogs zu pu­bli­zie­ren. Qua­si-au­to­ma­ti­sche Ver­lin­kung mit Track­backs und Kom­men­ta­ren auf frem­den Sei­ten, die zur ei­ge­nen Dar­stel­lung ver­lin­ken, dürf­ten rasch für ein pas­sen­des Ran­king sor­gen.

Se­hens­wert und nach­den­kens­wert!