Leben unter Beobachtung

Fefe ver­weist auf die­sen Blog, in dem an­geb­lich eine Be­trof­fe­ne das Leben unter Be­ob­ach­tung durch das Kri­mi­nal­amt be­schreibt (wieso "an­geb­lich"? Siehe wei­ter unten). Sie ist laut Aus­sa­ge der Seite die Le­bens­part­ne­rin des Wis­sen­schaft­lers, der im Som­mer wegen Ver­dachts auf Bil­dung einer ter­ro­ris­ti­schen Ver­ei­ni­gung ver­haf­tet wurde (der Ver­dacht be­grün­de­te sich auf die Ver­wen­dung be­stimm­ter Fach­aus­drü­cke in Ver­öf­fent­li­chun­gen und der Be­nut­zung der Uni­ver­si­täts­bi­blio­thek).

Der Link macht bei di­ver­sen the­men­be­zo­ge­nen Blogs rasch die Runde... al­ler­dings muß ich zu­ge­ben, daß ich ein wenig skep­tisch bin; die ge­schil­der­ten Er­leb­nis­se sind wirk­lich krass, ge­ra­de­zu kaf­ka­esk, al­ler­dings frage ich mich, wie in der Welt der di­gi­ta­len Ver­mitt­lungs­stel­len auf­grund einer Ab­hör­maß­nah­me ein ei­ge­nes Ge­spräch im Te­le­fo­nat des Man­nes lan­den soll... an­de­rer­seits hat mich die tech­ni­sche In­kom­pe­tenz, die in man­chen Er­mitt­lun­gen an den Tag ge­legt wurde, auch schon über­rascht.

Ich sage mal ganz vor­sich­tig, daß sich prin­zi­pi­ell jeder ein sol­ches Blog bei dem ita­lie­ni­schen Dienst­an­bie­ter noblogs.​org an­le­gen kann. Auch die Tat­sa­che, daß die Seite, wel­che die Frei­las­sung der In­haf­tier­ten for­dert, kei­nen Link zu­rück auf den Blog ent­hält (das hätte ich je­den­falls als na­he­lie­gend emp­fun­den), ir­ri­tiert mich etwas. Eine harte Be­stä­ti­gung der Au­then­ti­zi­tät der Texte konn­te ich nicht fin­den.

Wenn das aber alles so kor­rekt ist, ist das - vor­sich­tig ge­sagt - Tobak der stärks­ten Sorte. Au­then­tisch oder nicht: Die Texte schil­dern rea­lis­tisch, wie sich das ei­ge­ne Han­deln än­dert (und damit die Frei­heit en­ge­schränkt wird), wenn man mit stän­di­ger Über­wa­chung rech­nen muß.